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Die langen Schatten des Ersten Weltkriegs - Teil 1 | Von Wolfgang Effenberger

24 min • 25 juli 2024

Teil 1: Der lange Weg in das Verhängnis Europas


Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger.


Vor 110 Jahren wurden die letzten Weichen für den D-Zug in Europas Verhängnis 1914/1918 gestellt.


Anlässlich des 100. Jahrestags brachten im Juli 2014 Willy Wimmer und Wolfgang Effenberger das Buch "Wiederkehr der Hasardeure - Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute" heraus. In ihrem Vorwort schrieben die Autoren damals:


„Denn die gleichen Kreise, die vor hundert Jahren nationale Konflikte für ihre Interessen instrumentalisierten, sind heute wieder am Werk. Wieder wird bedenkenlos gepokert und dabei billigend die Gefahr eines Weltkriegs und damit neues unermessliches Leid in Kauf genommen.“(1)


Drei Monate später erschien das US-Langzeit-Strategie-Papier TRADOC 525-3-1 "Win in a Complex World 2020-2040" mit der Anweisung an die Streitkräfte, sich auf einen Krieg gegen Russland und China vorzubereiten (In diesem Dokument heißt das euphemistisch „…die Bedrohung durch Russland und China abbauen“).


„Angeblich will kein Mensch Krieg. Millionen gehen immer wieder auf die Straßen und demonstrieren gegen Kriege. Und dennoch gibt es ständig neue Kriege. Warum eigentlich, wenn doch keiner Krieg will?“.


Mit dieser Frage begann im Oktober 2014 der Journalist Udo Ulfkotte (1960-2017) seine Rezension des Buches, um gleich darauf seine Lösung anzubieten:


„Die brutale Antwort: Da draußen gibt es einige wenige, die eiskalt Kriege planen und davon profitieren“.


„Vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Diese Desinformation verbreiten derzeit alle Leitmedien, denn der Erste Weltkrieg ist nicht über Nacht plötzlich und unerwartet »ausgebrochen« - er wurde vielmehr systematisch Schritt für Schritt geplant“.


Wer verstehen will, wie Kriege entstehen, der komme an „Wiederkehr der Hasardeure“ nicht vorbei, schreibt Ulfkotte und bezeichnet das Buch als einzigartigen Augenöffner.


Das liege zum einen an den Autoren. Willy Wimmer saß 33 Jahre lang für die CDU im Bundestag. Er war zunächst Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium sowie Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der KSZE/OSZE.


Er setzte sich für einen friedlich-kooperativen Übergang in den Jahren der Wende ein und war schon während seiner aktiven politischen Zeit für sein Engagement außerhalb der offiziellen Parteilinie und Doktrinen bekannt.


Wolfgang Effenberger hatte bereits mehrere historisch-kritische Bücher veröffentlicht und engagiert sich aufgrund seiner tiefen Einblicke in die Kriegsplanungen der NATO als ehemaliger Hauptmann gegen die Kriegsplanungen und für den Frieden....


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Bildquelle: Andreas Wolochow / Shutterstock.com


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