Am 1. Januar 1801 entdeckt der italienische Astronom Giuseppe Piazzi einen neuen Planeten – jedenfalls glaubt er das. Mehrere Jahre hatten Astronomen schon nach dem Himmelskörper gesucht, der sich zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter verstecken soll. Die Freude über den Fund ist allerdings nicht von Dauer: Bald stellt sich heraus, dass er nur einer von vielen kleinen Asteroiden ist, die auf ähnlichen Bahnen um die Sonne kreisen. Ceres verschwindet in Folge für fast 200 Jahre aus dem Rampenlicht, bevor er strahlend zurückkehrt.
Karl erzählt die Geschichte von Ceres, dessen Ansehen in den letzten zwei Jahrzehnten eine enorme Wende erfahren hat. Er wurde genauer beobachtet und bekam Sondenbesuch. Der größte Körper des Asteroidengürtels ist nicht nur zum Zwergplaneten aufgestiegen, sondern entpuppte sich auch geologisch als einer der erstaunlichsten Körper des Sonnensystems.
Die Grafik zeigt den inneren Aufbau von Ceres: eine steinige, salzhaltige Kruste, darunter ein fast vollständig gefrorener Ozean mit einigen flüssigkeitsgefüllten Rissen mit Salzwasser, zuletzt ein steiniger Kern. Alternativ: Grafik des angeschnittenen Ceres, unter der grauen Oberfläche eine hellblaue, darunter eine türkise Schicht und ein grauer Kern (NASA/JPL-Caltech/UCAL/MPS/DLR/IDA)Der Krater Occator ist 90 Kilometer groß. Die hellen Flecken bestehen aus Salzen, darunter Karbonate und Schwefelverbindungen wie Gips (NASA/JPL-Caltech/UCAL/MPS/DLR/IDA)Occator ist der größte Krater auf Ceres und verfügt über die auffälligsten hellen Flecken (NASA/JPL-Caltech/UCAL/MPS/DLR/IDA)Ahuna Mons ist der höchste Berg auf Ceres: er erhebt sich fünf Kilometer über dem mittleren Höhenniveau (NASA/JPL-Caltech/UCAL/MPS/DLR/IDA)Im April 2015 fotografiert die Raumsonde Dawn viele Krater und weiße Flecken auf Ceres (NASA/JPL-Caltech/UCAL/MPS/DLR/IDA)