Die Titelfigur in Richard Wagners »Tannhäuser« bewegt sich zwischen Extremen, sie ist laut Wagner »nie und nirgends etwas nur ein wenig, sondern alles voll und ganz ist«. Auch in Matthew Wilds Inszenierung bleibt der Protagonist bis zu seinem Tod innerlich zerrissen. Der Regisseur stellt die queere Rezeptionsgeschichte des Werkes ins Zentrum seiner Lesart: Der Protagonist Heinrich von Ofterdingen ist inspiriert von homosexuellen Autoren wie Thomas Mann oder Christopher Isherwood.
In seinem Einführungsvortrag erläutert Dramaturg Maximilian Enderle die Zusammenhänge der queeren Lesart von Regisseur Matthew Wild und gewährt mit Musikbeispielen spannende Einblicke in die von Gegensätzen geprägte Partitur Wagners.
Text: Maximilian Enderle
Redaktion: Anne-Marie Antwerpen
Produktion: Christian Wilde