Der Bätchcast

Es ist so weit, das Finale ist da - wir leiden mit Gäbbes und wünschen ihr so viel Besseres, aber sie hat die Staffel entertaining gemacht. Anja sagt so wunderbare Dinge wie "Bumse-Absolution", wir besprechen wie Ariel und Gäbbes wahre und bisher nie in Bachelor Nation ausgesprochene Worte sagen, und schließen das Zach-Kapitel endlich, endlich - und ziehen gleich das nächste auf, denn: Joey Graziadei ist der nächste Bachelor!

Eine kleine Korrektur: Als wir die Episode aufgenommen haben war das Golden Bachelor Paar noch zusammen. Das, äh, ist mittlerweile nicht mehr der Fall - dazu demnächst mehr.

Aber: Joey stimmt uns - wagt man es zu glauben - vorsichtig optimistisch (und er sieht laut Anja aus wie Stefan Nossek).

Es ist so weit - wir sind wieder da, Zach legt unheilvolle Keuschheitsgelübde ab, Abstinenz-Sexualkunde ist keine und funktioniert nicht (oh Wunder), und dem Gäbbes wird übelst mitgespielt. Wir sind erzürnt, aber aus anderen Gründen als der konservative Teil von Bachelor Nation, es geht um Purity Culture, Slut Shaming, und Zach, der versehentlich versucht, Claytons katastrophale Fantasy Suite Woche (oder, wie Zach sie prosaisch nennt - die Sex Week) noch schlimmer zu übertrumpfen.

Jesses.

Kurz vor der kaum penetrant schon mehrfach angekündigten SEXWEEK rekapitulieren wir – und (fast) alle Frauen, die es nicht in die Top 3 geschafft haben – in dieser Folge nochmal die großen Beefmomente und Tragikszenen von Zachs Liebesreise. Annika und Anja freuen sich über ein Wiedersehen mit Christina Mandrell, staunen über einen unerwarteten Fortschritt, den das Bachelor-Franchise in Sachen Rassismus-Bewusstsein vollzieht, und klären abschließend eine umstrittene Frage: Müssen auch Frauen kacken?

Wir haben es geschafft, die Hometown Dates sind da! Zach besucht Gäbbes, Ariel, Charity und Kaity in ihren Heimatstädten (so in etwa jedenfalls). Es gibt Ahornsirup-Spielchen, Baum-Fingern mit Konfirmanden-Level Sexwitzchen, und die vielleicht epischste Konfrontation mit einem Familienmitglied JEMALS in der Geschichte des Bätch (Bobby ist der Star der Episode, so viel sei schon mal gesagt). Außerdem: Ariel erzählt von ihrer Familiengeschichte, wie wichtig das Judentum für sie und ihre Identität ist - und Zach fällt nichts ein, was man sie da fragen könnte, denn er kennt ja schon ihre Lieblingsfarbe. Außerdem wird extrem schön geweint, wir erleben die praktischere Variante des Princess-Dates und alle Kandidatinnen treiben Anja mit ständigen Pegel-Updates ihres Verliebtheitsstatus' zur Weißglut (wir brauchen endliche übersichtliche Graphen, da blickt ja keiner mehr durch!) und Annika rätselt über die Bedeutung von (fehlenden) Bänken.

Nach Wochen der Drangsal aka im Klammergriff der Erwerbsarbeit sind wir wieder zurück und nehmen stramm Kurs auf die Family-Dates und vor allem auf die schon mehrfach angeteaserte SEXWEEK. Vorher müssen die verbliebenen sechs Frauen aber in Budapest (the most romantic city on earth, vgl. auch: London) einen Mentalisten ertragen und nochmal europäisches Kopfsteinpflaster bestaunen. Es wird wie immer viel geweint, aber das – wie ebenfalls immer – wenigstens wirklich formvollendet disneyreif.

Servicetipp: Bei der erwähnten Kunstturnerinnen-Serie handelt es sich um "Make it or break it".

Heute gibt's eine besondere Folge, unser erstes Bätch Breaking News Segment! Wir sprechen darüber, dass Ekel-in-Chief und Erfinder des Bachelors, Mike Fleiss, endlich gefeuert wurde. Die Vorwürfe hatten sich seit Jahren angehäuft: Rassismus, wieder und wieder, Belästigung, toxisches Arbeitsumfeld, Drohungen und Angriff auf seine Ehefrau (und das ist wohl nur die Spitze des Eisbergs).

Wir besprechen, weshalb das ein so einschneidendes Ereignis für die Show ist, vor dem Kontext des strukturellen Rassismus des Franchises (das immer noch extrem Weiß ist), des Publikums und von Mike Fleiss, und wie das ineinander greift. Dann berichten wir, was sich seitdem getan hat - und wie der Widerstand und Protest von BPoC Kandidat*innen über die letzten Jahre immer lauter geworden ist - und geben einen Ausblick auf (hoffentlich) strukturelle Veränderungen bei der neuen Bachelorette Staffel (keine Sorge, wir schreien jedes Mal vorher laut SPOILER).

Hier könnt ihr mehr zu Rachel Lindsays Essay erfahren.

Dann gibt es News von baldiger Megachurch-Königin Madison Prewett-Troutt, die den GOP Mega-Donor Spross Grant Trott geehelicht hat. Wir hatten ja schon über den Kampf der beiden gegen Satan mit ehelichem Sex berichtet (sorry), und jetzt hat Madison eine "keusche" Bademoden-Kollektion beim "Fast Fashion" Label "CupShe" rausgebracht. Bikinis, die Gott nicht sauer machen, samt einer ganzen Brautmoden- und Braut-Resort Kollektion. Wir analysieren auf modischer und theologischer Ebene. Anschnallen, es wird, äh, wild.

Wir sind in Estland, Zach und Charity üben sich in örtlichen Sportarten, der Bachelor und die Frauen zeigen christliches Unwohlsein bei der anfänglichen Interaktion mit der heilenden Hexe Heli, mit der sie um ein Feuer im Wald hüpfen müssen (Satanismus könnte ja im Spiel sein, und wer will schon sein Seelenheil aus Spiel setzen?) Außerdem zeigt Zach erneut, was für ein Wicht er ist, als er sich empört, dass eine der Kandidatinnen auf ein Date mit ihm gehen will, bevor sie sich mit ihm verloben will. Außerdem: heitere Nackte, ein Pleonasmus beim Schwitzen in der Sauna und Zach ist genau der Schokoladenriegel, den wir schon die ganze Zeit für ihn im Verdacht hatten.

Zach und die Seinen sind auf ihrer internationalen Balzrundreise in London gelandet und bestrafen uns dafür mit unverschämten BritAkzent-Verhallhornungen und dem touriklischeehaften Betwerken von royalen Palastwachen. Entschädigt werden wir durch ein Pamperdate, in dem ein Treffen mit royalverwandten Corgis inkludiert ist. Spektakulärer wird es dagegen, als uns die Producer vorführen, wie sie damit umgehen, wenn Covid überraschenderweise auch nicht vor Hauptpersonen eines Trashformats Halt macht und damit den planmäßigen Fortgang der Rosendistribution vermasselt (Spoiler: gar nicht mal so gut).

Trigger-Warnung: emotionaler und körperlicher Missbrauch in partnerschaftlichen Beziehungen, Rassimus
Der internationale Reise-Teil beginnt! Zach und Kat (aka Katherine) tanzen awkward auf einem Boot, Aly hat den besten Kommentar der ganzen Episode und liefert und unseren ersten potentiellen Merch Spruch ("Damn it, she got fireworks"), Anastasia erzählt rassistische Lügenmärchen über Kylee, eine der wenigen Women of Colour, da Zach das aber überhaupt nicht interessiert, handelt das Drama um Anastasia von Instagram, denn das findet Zach viel schlimmer als rassistische Micro Aggressions, die er nicht einmal als solche erkennt. Zach agiert außerdem extrem ungeschickt als sehr schlechter Detektiv und Gabi wird von diabolischen Producern trotz (oder eher wegen) einer Meerestiere-Allergie auf ein Meerestier-themed Gruppendate geschickt, und Brooklyn bekommt ein Einzeldate und erzählt dort von dem Missbrauch, den sie in ihrer 6-jährigen Beziehung durchlitten hat. 

Nachdem ein spektakulärer Infekt Annika erwischt hatte, sind wir wieder da - die Stimme kiekst und raspelt zwar noch, aber sie ist hörbar. Diesmal geht's um Episode 3 von Zachy-Puuhs (Gabis Worte, nicht unsere) Suche nach seiner besten Freundin oder wenigstens ein paar Instagram-Followern. Wir erklären Bätch-Terminologie wie "forced violence play", die Beziehung zwischen der NFL und dem Bachelor, auf welches Bachelor Date wir zum ersten Mal in unserem Leben neidisch sind, analysieren meisterhafte Spielzüge und den Aufstieg und Fall der jetzt schon legendären Christina Mandrell. We're Back, Zach!

Anja Rützel und Annika Brockschmidt verarbeiten gemeinsam Episode 2 der 27. Staffel des Bachelors. Die Kandidatinnen müssen einen "Bad Bitch Energy Test" mit Latto absolvieren, ikonische Bachelor-Schurkinnen treten auf, es gibt großes Drama, wir besprechen die diabloischen Schachzüge der Producer, dann kauern die Kandidatinnen, da sind wir uns ziemlich sicher, in einem Möbelhaus (?), ein geheimnisvolles Marionetten-Date wird kommentarlos gekürzt, Zach hat einen berühmten Onkel und erfährt, dass auch 26-Jährige Frauen Mütter sein können. Christina bekommt ein wahrhaft gruseliges Einzeldate, das sie, genau wie die Situation in der "Mansion" noch elegant manövriert, aber wir vermuten in der nächsten Episode den Villain-Turn. Und am Ende bekommen wir noch astreinen 90er/2000er Jahre toxischen "Frauenmagazin"-Stoff geliefert, als die Kadidatinnen sich darüber unterhalten, ob Männern das Wissen zugemutet werden kann, dass Frauen (oh weh!) auch mal aufs Klo müssen. 

Es geht los! Staffel 27 hat begonnen, und der Preis ist ein unheimlich langweiliger Weißer Mann. The bar is in hell, wie wir schnell merken - zumindest für den Hauptdarsteller. Zach will seinen besten Freund finden, den er scheinbar nicht hat, und hat fest vor, jede sexuelle Spannung im Keim zu ersticken - und dabei trotzdem sehr viel zu knutschen. Oxymoron? Nicht für Zach! Und natürlich geht es sehr viel um die Ehe von alten Menschen - Eltern, Großeltern - deren Auszeichnung darin besteht, schon sehr lange zu dauern. Zachs Traumfrau: Will in Austin leben und hat verheiratete Eltern, so scheint es. (Da wäre es doch einfacher gewesen in Austin zu bleiben und auf Bumble zu gehen?) Und natürlich ist diese erste Episode eine Werbeshow: Zach ist FTRR (for the Right Reasons), und die heterosexuelle Ehe ist das Zenit allen irdischen Glücks, zumindest laut den Bachelor Producern. 

Wir lernen endlich die Kandidatinnen kennen, treffen Schwein Henry, lernen Zachs Defizite kennen (und fürchten), zählen Pailletten, und spekulieren, weshalb um Himmels Willen Zach aus Lead ausgewählt wurde. Außerdem geht's um Rassismus - wir reden über Greers Blackfacing-Skandal, ihre halbherzige Instagram-Entschuldigung und die lange Geschichte von Rassismus des Franchises (siehe auch Folge 1). 

Außerdem: Tränen, psychologische Kriegsführung der Producer und die Rahmenbedingungen dieses Shoots. Plus: Wir führen euch weiter ein ins Bachelor Nation Vokabular, und schließen die erste Episode ab mit dem vielleicht cringe-worthigsten Clip, der je von einer Bachelor Kandidatin (und ihrem Ehemann) online gestellt wurde - es geht um Sex, Satan und die Intrigen, die der Teufel spinnt, um iim "Ehebett" Unfrieden zu stiften - und die haarsträubende Theologie dahinter (Complementarianism). 

Hier geht's zu unserem Instagram Account: @baetchcast https://www.instagram.com/baetchcast/?igshid=YmMyMTA2M2Y%3D

Sheila Grey Gregoire: The Great Sex Rescue 

Mehr zu Complementarianism und ähnlichen Konzepten sowie Auszügen aus evangelikalen Eheratgebern findet ihr in Annikas Buch "Amerikas Gotteskrieger", in den Kapiteln "Jesus ist ein Navy Seal" und "Die reine Nation": https://www.rowohlt.de/buch/annika-brockschmidt-amerikas-gotteskrieger-9783499006487 

Willkommen beim Bätchcast - dem Podcast, in dem wir den Bachelor schauen, damit ihr es nicht müsst! Anja Rützel und Annika Brockschmidt geben euch in dieser ersten Folge eine kurze Einführung in die Welt von "Bachelor Nation", erklären euch die Grundzüge und Kontroversen der letzten Jahre und geben euch das nötige Vokabular an die Hand, damit ihr nächste Woche bereit seid, in die neue Staffel des amerikanischen Bachelors einzusteigen, und "Zach the Snack" (nicht auf uns gewachsen, der Spitzname), einzutauchen. Es geht um pimpern in Windmühlen, Religion, Gott, Influencer und die Gesetze, nach denen "Bachelor Nation" funktioniert - und was wir daraus über einen Teil der amerikanischen Gesellschaft lernen können, der für europäische Zuschauer*innen oft fremd erscheint.