Kinderfilme sind oftmals bedeutsame Träger von Ideologien. Es können früh schon Denk- und Sehgewohnheiten eingeübt werden, die dann später als natürlich erscheinen sollen, obwohl sie menschengemachte und politisch bedingte Konstrukte sind. Überdies sind die Macher selten Propagandisten, sondern selbst oft Opfer der Umstände – Ideologie ist häufig das, was aus Versehen geschieht. Ein wahnsinnig interessanter Fall ist deshalb der Kinderfilm „Ritter Rost 2: Das Schrottkomplott“, der 2017 in die Kinos kam: Das Werk, das für Kinder ab dem Alter von vier Jahren empfohlen wird, enthält Begriffe wie „Mindestlohn“, „Schwarze Null“, „Finanzkrise“ und „Staatshaushalt“. Was hat das zu bedeuten? Wir können sehen, wie die vorherrschende Ideologie von Schuldenbremse und Austeritätspolitik selbst in harmlos wirkende Kinderfilme eingesickert ist. Es ist sicherlich einer der seltsamsten Filme des vergangenen Jahrzehnts. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der Filmanalyse!
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