Marc-Uwe Klings „Känguru-Chroniken“ sind in vielen Studenten-WGs Kult und auch darüber hinaus konnten die Bücher Anklang beim bürgerlichen Publikum finden. Die Konsum- und Kapitalismuskritik ist sicherlich sonderlich radikal, zudem wird sie durch Ironie abgefedert, zugleich aber scheint sie immerhin so subversiv zu sein, dass sie für das deutsche Kino doch zu viel ist. Die erste Verfilmung drosselte bereits die Kapitalismuskritik, in „Die Känguru-Verschwörung“ fehlt sie gänzlich. Stattdessen will sich der Film mit den Verschwörungstheoretikern auseinandersetzen: Das Känguru und der Kleinkünstler Marc-Uwe wollen Marias Mutter, die in den Kaninchenbau gefallen ist und erste Erfolge auf YouTube als „Diesel-Liesel“ feiert, zurück auf den Pfad von Aufklärung und Vernunft bringen. Wirklich witzig ist das an keiner Stelle, ebenso wenig hat der Film ein Erkenntnisinteresse an dem Phänomen. Vielmehr wird sichtbar, warum ein bürgerliches Publikum geradezu besessen von Verschwörungstheoretikern ist, auch wenn zu dem Phänomen eigentlich bereits alles gesagt wurde. Es hat sich in den vergangenen drei Jahre eine regelrechte Obsession eingestellt, von der auch „Die Känguru-Verschwörung“ profitieren möchte. Ausgeblendet wird dabei aber das tatsächliche Unbehagen, das mit der Moderne aufgekommen ist. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der neuen Filmanalyse.
Literatur: Leo Löwenthal: Falsche Propheten. Studien zur faschistischen Agitation. Suhrkamp.
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