Damien Chazelle schwingt sich nicht nur in Interviews zum Retter des Kinos auf, aus jedem Bild spricht der Hang zur Mission. So ist es auch in seinem neuen Film, der bei den Oscars wahrscheinlich mit einigen Trophäen bedacht wird. Wir Zuschauer sollen überwältigt werden, soll uns berauschen lassen. Die Ekstase in „Babylon“, der mit Margot Robbie und Brad Pitt hochkarätig besetzt ist, ist dennoch letztlich eine nüchterne und in erster Linie bald nervige Angelegenheit. Wenig subtil, dafür aber unendlich redundant ist, was der Film über die Übergangsphase vom Stumm- zum Tonfilm erzählt. Der Film ist labyrinthisch angelegt, die Kamera rast durch Gänge, taumelt auf dem Tanzparkett, verweilt kurz im Separee, um dann ins Freie zu stürzen und zur nächsten Figur zu hasten. Die babylonische Sprachverwirrung ist vor allem dadurch verursacht, dass wir uns am Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm befinden. Und diese technische Revolution verläuft nicht friedlich, denn sie kostet Opfer, die alle einem höheren Zweck dienen. „Babylon“ enthält gleich mehrere „Whiplash“-Variationen, immerhin also bleibt Chazelle sich treu. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der Filmanalyse!
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