Die Kriminalliteratur - die gute, und nur von ihr wollen wie hier sprechen - ist unendlich vielfältig, kennt zahlreiche Länder, Ermittlertypen, Verbrechensarten und ein breites Angebot an Milieus, Regionen, Tönen und Atmosphären. Durch den Krimi, könnte man sagen, sieht der moderne Mensch die Welt, die er bewohnt. Oft sagt der Krimi auch etwas über die Gesellschaft, manchmal sogar mehr als die sogenannte „ernste“ Literatur, und in viel mehr Fällen, als man gemeinhin glaubt, hält sich große Kriminalliteratur über sechzig, siebzig Jahre hinweg und geht nicht unter, während Bücher mit sogenanntem „höheren Anspruch“ schon vergessen sind.
Am ersten Sonntag des neuen Jahres schauen wir zurück auf das Beste, was deutsche Verlage an Krimis im Jahr 2023 so herausgebracht haben. Unser Jahresrückblick gewissermaßen, subjektiv, parteiisch und all das, aber nicht völlig ahnungslos, mit Liebe zum Genre sowieso. Damit all das mit einer gewissen Expertenschaft einhergeht, spreche ich im heutigen Bücher-Podcast mit meinem Kollegen Peter Körte, dem Filmkritiker der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – und Autor der einmal im Monat erscheinenden Krimikolumne in der F.A.Z.
**Denis Lehane: Sekunden der Gnade. Übersetzt von Malte Krutzsch. Diogenes, 400 Seiten, 26 Euro.
Kenneth Fearing: Die große Uhr. Übersetzt von Jakob Vandenberg. Elsinor, 200 Seiten, 20 Euro.
Matthias Wittekindt: Fünf Frauen: Ein alter Fall von Kriminaldirektor a. D. Manz. Kampa, 352 Seiten, 19 Euro.**
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