Der Soziologe Heinz Bude sagt, Boomer hätten das Gefühl, von ihnen gebe es zu viele. Die zwischen 1955 und 1970 Geborenen stellen derzeit rund dreißig Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Die Jüngeren unter ihnen bereiten sich langsam auf den Ruhestand vor, die Älteren sind schon in Rente gegangen. Anfang der Dreißigerjahre wird ein Großteil des geburtenstärksten Jahrgangs 1964 aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein. Die Wünsche der Boomer nach einem guten Leben im Alter sind Bude zufolge gleichermaßen eine Belastung und Bereicherung für Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Podcast erläutert Bude, warum sich viele Boomer auf Peter Frankenfeld oder Willy Brandt berufen, was Boomer West von Boomern Ost unterscheidet – und wieso vor allem Aids und Tschernobyl so prägend für diese Kohorte gewesen sind. Bude sagt, das Wort Aids habe für „das Ende einer Politik der Selbstbefreiung und der Gesellschaftsveränderung“ gestanden. Mit Blick auf Tschernobyl spricht er von einer „Allbetroffenheit der Bedrohung“, denn „kein Erdteil, kein Land, keine Region“ konnte sich sicher fühlen. Was also hat es mit den Boomern auf sich, gibt es gute Gründe, ihnen nachzutrauern? Und wo liegen Gemeinsamkeiten zwischen ihnen und den Millennials? Mehr in dieser Folge unseres Bücher-Podcasts.
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