Anfang November wird der Schriftsteller Clemens Setz in Darmstadt den Büchnerpreis verliehen bekommen. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung begründet das so: "Seine bisweilen verstörende Drastik sticht ins Herz unserer Gegenwart, weil sie einem zutiefst humanistischen Impuls folgt. Diese Menschenfreundlichkeit verbindet Clemens J. Setz mit einem enzyklopädischen Wissen und einem Reichtum der poetischen und sprachschöpferischen Imagination." Dann folgt noch etwas mit "radikaler Zeitgenossenschaft", was vielleicht auch damit zu tun hat, dass Clemens Setz öfter in den sozialen Medien anzutreffen ist.
Was er dort treibt und was das mit seinem Schreiben zu tun hat, haben wir uns gedacht, fragen wir ihn am besten selbst. Wir sprechen über acht Zeilen, die ihn zur Literatur gebracht haben, über Partikularinteressen, die Balance zwischen Realität und Phantastik, über das Belebte und das Unbelebte, Synästhesie und die Psyche.
Wir verkünden die Preisträgerin unseres Literaturrätsels aus dem September – und wir verabschieden uns mit dieser Episode von unseren Hörerinnen und Hörern. Nach ein bisschen mehr als zwei Jahren Bücher-Podcast ist es für uns Zeit, das Staffelholz weiterzugeben an Kollegen aus dem Feuilleton der F.A.Z., die im November – nach vielen Sonderfolgen mit Gesprächen vom Buchmessestand der F.A.Z. – mit neuen Ideen und einem neuen Programm auf Sendung gehen werden. Wir wünschen gutes Gelingen, sind gespannt und hoffen, Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, sind es auch.
Romane, Erzählungen und Gedichte von Clemens Setz sind bei Suhrkamp und im Residenz Verlag erschienen. Zuletzt erschien "Die Bienen und das Unsichtbare" bei Suhrkamp, ein Sachbuch über Plansprachen. Es hat 416 Seiten und kostet 24 Euro.
Andreas Platthaus über den Büchnerpreis für Clemens J. Setz
"Ich sehe was, was ich nicht sehe": Clemens J. Setz über die rätselhaften Künste der Wahrnehmung
"Man sieht euch an den Rändern flackern": Jan Wiele über Clemens Setz’ Rede in Klagenfurt 2019
"Ich werde sicher nie irgendwo Stadtschreiber sein": Ein Interview von Jan Wiele mit Clemens J. Setz