Spanien ist einer der EU-Mitgliedstaaten mit starkem Trend zur Landflucht: Während die spanische
Bevölkerung seit der Jahrtausendwende bis 2018 um mehr als 15% zugenommen hat, ist sie
gleichzeitig in den ländlichen Gebieten um 10% zurückgegangen! Und Frauen haben es oft besonders
schwer: In der gesamten EU werden 23% der landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geleitet – in
Spanien sind es gerade 19%.
Doch während verstärkt junge Menschen und Frauen wegen Perspektivlosigkeit den ländlichen Raum
verlassen, gelten sie auch als einer der Schlüsselfaktoren, die Bevölkerung auf dem Land zu halten –
oder sie gar zurückzuholen. Es gilt die Faustregel: wenn die Frauen bleiben, steigen die Chancen, dass
mehr Gesamtbevölkerung bleibt.
Und: Spanien ist auch einer der EU-Mitgliedstaaten, die die Frage besonders ernst nehmen. Gezielt
wird hier die Wiederansiedlung von jungen Menschen – und vor allem von Frauen – gefördert. In
vielen spanischen Regionen kann das bedeuten: wesentlich höhere Starthilfen zur Betriebsgründung
für Frauen.
Dieser neueste Podcast in der Reihe "Nahrung für Europa" zum Beginn der Spanischen EU-
Ratspräsidentschaft befasst sich mit den politischen Maßnahmen, die die Wiederansiedlung von
Frauen fördern und mit erfolgreichen Beispielen neuer Betriebsgründungen durch Frauen.
Unsere Gäste in dieser Sendung sind die Unternehmerinnen Natalia Suárez Álvarez, Berta Valgañón
und Nazaret Mateos, die alle Betriebe im spanischen Hinterland gegründet haben, und Elvira Bakker,
bei der Europäischen Kommission Leiterin des Referats GAP-Strategiepläne und Programme zur
Entwicklung des ländlichen Raums für drei Mitgliedstaaten (Irland, Spanien und Portugal) und des
Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums für das Vereinigte Königreich.