Das hätte schiefgehen können. Pierre Gasly fährt mit 200 km/h im Abstand von zwei Metern an einem Bergungsfahrzeug vorbei. Hat die FIA nichts aus dem Bianchi-Unfall 2014 gelernt? Max Verstappen ist wieder Weltmeister. Doch wer blickt mit den Punkten durch? In der aktuellen Folge unseres F1-Talks Formel Schmidt reden wir über den GP Japan.
Die Weltregie zeigte in der langen Pause die Szene nicht, die das Fahrerlager in Suzuka aufbrachte und die Fans an den TV-Bildschirmen den Kopf schütteln ließ. Ein Traktor schleppt den kaputten Ferrari von Carlos Sainz ab. Streckenposten hantieren, während Pierre Gasly mit rund 200 km/h am Bergefahrzeug vorbeischießt. Im Abstand von zwei Metern.
Der Franzose war stinksauer. Seine Fahrerkollegen auch. Die Teamchefs und Sportdirektoren ebenfalls. Wie konnte das passieren – acht Jahre nachdem Jules Bianchi mit einem Bergungsfahrzeug zusammengestoßen war? Auf der gleichen Rennstrecke. Die Sicht war viel zu schlecht, um schweres Gerät rauszuschicken. Die Gefahr für Aquaplaning zu hoch.
Die FIA muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen. Diese Nummer hätte schiefgehen können. In der neuen Folge "Formel Schmidt" widmen wir uns ausführlich dem Beinahe-Unglück. Was sagen die Involvierten? Wieso wurde Gasly nachträglich bestraft? Unsere Experten klären auf.
Mercedes-Baustelle Effizienz
Der Weltmeister steht nun fest. Es ist wieder Max Verstappen, der im Regen von Suzuka eine dominante Vorstellung abgab. Er holte den zweiten Weltmeistertitel seiner Laufbahn mit Stil. Verstappen war unantastbar. Schade, dass die Titel-Party durch das Punkte-Chaos erst mit Verzug begann. Die Formel 1 kannte ihr eigenes Regelwerk nicht. Selbst die Regelexperten mussten erstmal nachschlagen, warum es trotz nur 28 von 53 Runden volle Punkte gibt.
Charles Leclerc konnte dem Champion nur ein paar Runden folgen. Dann bauten am Ferrari wieder einmal extrem die Reifen ab. Woran kann das liegen? Wieso nimmt das rote Auto die Pirellis plötzlich so hart ran? Und war die Strafe gegen den Monegassen nach dem Rennen gerechtfertigt? Sie brachte Sergio Perez am Ferrari vorbei. Sonst wäre Verstappen nicht vorzeitig Weltmeister geworden.
Sebastian Vettel verabschiedete sich mit einer starken Vorstellung von Suzuka. Er bestritt das letzte Formel-1-Rennen auf seiner Lieblingsstrecke. Ein starker sechster Platz rundete ein erfolgreiches Wochenende ab. Alpine überholte McLaren. Fernando Alonso war dennoch sauer. Mercedes steckte im Flügel-Dilemma. Der Silberpfeil kennt das Wort "Effizienz" nicht. Unsere Experten analysieren, wo die großen Baustellen von Mercedes liegen.