Vor ein paar Jahren präsentierte der Batteriebauer Varta sehr ambitionierte Pläne für die Elektromobilität: Ungleich anderer Zellhersteller kündigten die Schwaben sogar an, eine eigene "Leistungszelle" bauen zu wollen. Diese Zelle namens "V4Drive" könne in 6 Minuten von 0% auf 100% aufladen und in zahlreichen mobilen Geräten sowie Elektroautos zur Anwendung kommen.
Kurz nach Marktreife im Winter 2023 ermittelte nun die Zelldatenbank BATEMO eine Energiedichte von lediglich 141 Wh/kg (gravimetrisch) und 401 Wh/l (volumetrisch). Das ist vergleichsweise äußerst wenig, jedoch soll die Zelle laut Hersteller eh nicht als Antriebsbatterie fungieren: Vielmehr kommen die V4Drive-Zellen als sog. "Pufferbatterien" zum Einsatz, von denen besonders viel Leistung abverlangt wird. Zum Beispiel als Zusatzbatterien in Hybridautos für Rekuperationsvorgänge. Hier hat die V4Drive-Zelle mit 7,5 kW/l tatsächlich international die Nase vorn.
Kurzum: Während die großen Zellhersteller wie CATL, BYD, LG, Samsung oder Northvolt Zellen für Traktionsbatterien von Elektroautos herstellen, geht Varta einen sehr eigenen Weg. Varta muss Gerätehersteller sowie Autobauer überzeugen, Zusatzbatterien in Anwendungen zu bringen. Im Podcast erwähnt Varta-CTO Rainer Hald einen ersten Automotive-Kunden, der die V4Drive-Zellen in einem Hybridwagen testet, um den besonders schnellen Antritt eines E-Hybridmodells zu ermöglichen. Auch wenn die Marktnische für die V4Drive als eher klein bezeichnet wird, gibt sich der Batteriebauer stolz, mit der Leistungszelle einen ersten Fuß im Automotive-Sektor zu haben.
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