In Deutschland werden derzeit ca. 40 Redox-Flow-Batterien betrieben. Die meisten von ihnen dienen noch der Wissenschaft, um ihre Performance weiter zu erforschen und zu optimieren. Zugegeben, es ist nicht einfach, dabei Redox-Flow-Batterien einerseits chemisch (aus Sicht der Materialwissenschaften), andererseits aus Perspektive der Ingenieurswissenschaften und letztlich auch eines betriebswirtschaftlichen Zukunftsmarkts zu bewerten. Hier ein Versuch:
Die Vorteile des noch jungen Batteriesystems: Die Langlebigkeit, Sicherheit, keine Selbstentladung (!), nachhaltige rezyklierbare Materialien. Und: Superflexible Möglichkeiten in der Weiterentwicklung.
Die Nachteile sind allerdings: Noch sehr hohe Kosten, eine geringe Energiedichte, hohe Pumpverluste und Effizienzprobleme sowie eine gewisse Toxizität. Derzeit sind nur großformatige Lösungen angedacht.
Doch die größte Herausforderung für Redox-Flow-Batterien ist allerdings längst nicht mehr die funktionierende Batteriechemie oder gar die Konstruktion der Batterien. Es ist der Markt selbst: In Deutschland ist es schlichtweg noch zu unrentabel, größere Batteriesysteme für eine großformatige, saisonale Stromspeicherung zu betreiben - auch wenn das energieökonomisch im Moment äußerst nachgefragt wäre.
Daher bleiben für die meisten Flow-Systeme nur die Nischen des Frequenzregelmarktes oder Off-Grid-Nischen, in denen sie wiederum in direktem Wettbewerb zu den Lithium-Ionen-Speichern stehen.
Hier stehen die ersten Redox-Flow-Batterien: https://flowbatteryforum.com/wp-content/uploads/2020/07/200701-FB-World-Map.pdf
Weiterführender Link: Clean Electric-Podcast Wir sprechen über strombetriebene Fahr- und Flugzeuge, Ladeinfrastruktur oder Technologie - es geht um aktuelle und um Themen der Zukunft. https://www.cleanelectric.de/fichtner/