Unser heutiger Gast ist der Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) Klaus Müller. Er erklärt uns die Hintergründe der sog. "Kraftwerksstrategie", deren Eckpunkte die Bundesregierung im Februar 2024 vorstellte. Neue wasserstoff-fähige Gaskraftwerke (4*2,5GW = 10GW) sollen in Zukunft immer dann flexibel einspringen, wenn die erneuerbaren Energien den Bedarf nicht decken können. Für die Planer bei der Bundesnetzagentur ist es natürlich essentiell zu wissen, wann, wo und wie stark diese H2-Gaskraftwerke zum Einsatz kommen. Bis zum Sommer 2024 soll nun ein Kapazitätsmechanismus vorbereitet werden, der dieses Vorhaben präzisiert. Dazu führt Müller Gespräche mit Energieversorgern, EU-Schwester-Behörden und Experten aus Wissenschaft, Politik und Industrie.
Anhand des Trassenprojektes "P540" verdeutlicht Müller noch einmal die Rolle der Bundesnetzagentur in Sachen Netzausbau: Zwischen Thüringen und Bayern wird derzeit eine zusätzliche Hochspannungsleitung geplant. Die Bundesnetzagentur moderiert nun die ersten Anfänge des (noch umstrittenen) Projekts in Unterfranken.
Um die Neuregelung der Netzentgelte darzustellen, fächert unser Gast zunächst die aktuellen Komponenten des deutschen Strompreises auf. Die Netzentgelte, die zum Teil 20% des Strompreises ausmachen, werden nun bundesweit angeglichen. Mit einem "Bonus-Malus-System" soll der Anreiz für mehr Erneuerbare Energien vor Ort honoriert werden.
Am Ende des Podcasts spricht Müller über die Neuregelung des "§14a EnWG" (Energiewirtschaftsgesetz). Anhand dieser Regelung steht es jedem Besitzer einer Wärmepumpe oder eines Elektroautos frei, seinen Energieversorger damit zu beauftragen, seinen Anschlusspunkt "netzentgelt-vergünstigt" zu beliefern. Im Gegenzug wird der gelieferte Strom in Ausnahmefällen dann aber gedimmt, sodass das örtliche Niederspannungsnetz entlastet werden kann.
Im Geladen-Podcast setzen sich Patrick Rosen und Daniel Messling mit ihren Gästen wissenschaftlich mit den Themen Energiewende, Elektromobilität, Elektroauto und Batterie auseinander. Der Podcast wird produziert vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).