Literatur · Die Geschichte von Rosa, Nutznießerin des Holocausts, die mit ihrem Geliebten Józef in einer Erdhöhle auf der Asche ermordeter Juden des Vernichtungslagers Kulmhof lebt. Eine Collage des Ungeheuerlichen. // Mit Manfred Zapatka, Heiko Raulin, Bernd Moss, Axel Milberg, Sophie von Kessel, Karin Anselm / Bearbeitung: Michael Farin / Komposition: Helga Pogatschar / Regie: Bernhard Jugel / BR/WDR 2001 // Aktuelle Hörspiel-Empfehlungen per Mail: www.hörspielpool.de/newsletter
In den 1960er Jahren stieß Thomas Harlan bei Recherchen über Kriegsverbrechen auf ein Dorf, an dem die Deutschen die Technologie des Massenmords erprobten.
„Der Roman Rosa von Thomas Harlan, dem Sohn des Nazi-Filmregisseurs Veit Harlan (u.a. Jud Süß), ist nicht seine einzige Publikation zu dem Thema Nazi-Nachwelt, aber die am breitesten ausgearbeitete. Der auf der Basis von dokumentarischem Material entstandene Roman zeigt die Nachwelt der Hitler-Barbarei in Deutschland in einer Art von Erinnerungs-Symbiose von Pflanzen, Tieren und schließlich auch von Menschen mit den Überresten der Opfer. Während beim ehemaligen KZ-Bürokarten Franz die ‚Maderholzsche Umnachtung‘ diagnostiziert wird, vegetiert seine ehemalige Geliebte Rosa im Grabbunker einer Asche-Deponie vor sich hin. Regisseur Bernhard Jugel hat die nackte Sprache anstelle einer von Klang- und Geräuschfolien umgebenen Realisation als Medium gewählt. Die wenigen dissonanten Musik-Akzente von Helga Pogatschar fungierten ausschließlich als Kapiteltrenner. Eine Radio-Adaption, die - jenseits der politisch korrekten Botschaft - eine hellere Wahrnehmung hervorruft.“ (Jurybegründung der Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats April 2001)
Harlans Rosa ist das Gegenteil einer Bilanz und alles andere als ein Fazit, der Text ist ein sprachlich-gedankliches Ringen mit einem ungeheuerlichen Stoff, mit einer Landschaft des Verbrechens.
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