SWR Kultur lesenswert – Literatur
Bessere Technologie sorgt nicht einfach für bessere Arbeitsbedingungen oder bessere Bezahlung. Diese Veränderungen mussten in der Vergangenheit und müssen auch heute noch erkämpft und erstritten werden.Dass das auch in Hinblick auf KI der Fall ist, zeigt Weber anhand des Streiks der Drehbuchautorinnen und -autoren in Hollywood. Die Gewerkschaft forderte unter anderem, dass die KI bei tarifgeschützten Projekten kein literarisches Material schreiben darf. Damit soll sichergestellt werden, dass KI die Autorinnen und Autoren auch in Zukunft nicht ersetzt. Bekannte Schauspieler wie George Clooney unterstützen die Forderungen. Zudem erläutert Weber, welche Strategien verschiedene politische und gesellschaftliche Akteure für den Umgang mit KI entwickeln: Etwa den AI-Act der Europäischen Union, der den Einsatz von KI in Forschung und Wirtschaft regulieren soll. Vieles davon ist weitläufig bekannt und die zugehörigen Argumente nicht unbedingt neu. Doch Webers kompakte Zusammenstellung des Status Quo macht deutlich, wie vielschichtig die KI-Debatte ist.Quelle: Sara Weber – Das kann doch jemand anderes machen!
Wir fragen die KI: Hat der Patient Vorerkrankungen? Es dauert kurz, dann erscheint ein ausführlicher Satz, der alle Vorerkrankungen beschreibt. Weil die KI nicht nur eine These ausspuckt, sondern auch die Quellen angibt, können die Ärztinnen und Ärzte nachsehen, ob alles stimmt, ohne sich durch Berge an Dokumenten zu wühlen. Eine Zeitersparnis, die gleichzeitig die medizinische Versorgung verbessert.Bei aller Begeisterung für die neuen Möglichkeiten verliert Weber nicht aus den Augen, dass der Einsatz von KI auch höchst problematisch sein kann: Wenn etwa Konzerne wie Amazon mithilfe von algorithmischem Management ihre Mitarbeitenden überwachen oder KI in Bewerbungsprozessen vorhandene Ungleichheiten reproduziert. Denn:Quelle: Sara Weber – Das kann doch jemand anderes machen!
Am Ende formalisiert die KI ja nur die Muster, mit denen sie trainiert wird – und wenn diese Muster sexistisch oder rassistisch sind, wird es eben auch die KI.Quelle: Sara Weber – Das kann doch jemand anderes machen!
Technologien sind kein Selbstzweck. Wir als Menschen, als Gesellschaft müssen aktiv überlegen, entscheiden und umsetzen, wie eine positive Zukunft unserer Arbeitswelt aussehen soll, die gut für möglichst viele von uns ist. Dafür bleibt nicht mehr viel Zeit. Denn die KI-Revolution ist weitreichender als viele glauben – und sie hat längst begonnen.Quelle: Sara Weber – Das kann doch jemand anderes machen!