Sein Gedächtnis umfasst nur 80 Minuten. Alles, was zuvor geschah, hat der alte Mathematikprofessor vergessen. Einst hatte er einen Unfall. Seither funktioniert sein Gedächtnis nicht mehr gut. Über Mathematik aber kann er noch unbekümmert sprechen, und das tut er am liebsten mit seiner neuen Haushälterin, die selbst einsam ist und zusammen mit ihrem kleinen Sohn beim Professor eine herzliche Heimstatt findet.
„Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ von Yoko Ogawa hat viele Leser und Leserinnen verzaubert. Der Roman hat aber auch einen ganz berühmten Fan: die japanische Autorin Sayaka Murata.
Murata wurde mit Romanen wie „Die Ladendiebin“ oder „Das Seidenraupenzimmer“ berühmt. Es sind Geschichten, in denen sie von den gesellschaftlichen Zurichtungen erzählt, denen junge JapanerInnen sich entweder ergeben oder vor denen sie zu fliehen versuchen. Vielleicht verbindet genau dies Muratas Schreiben mit den Rückzugsromanen von Yoko Ogawa. Über „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ sagt Sayaka Murata auf SWR2:
Dieser Roman ist sehr warmherzig, aber auch traurig. Und es ist ein Roman, der mir die Schönheit der Mathematik nähergebracht hat, denn in Mathe war ich als Kind gar nicht gut. Ich empfehle diesen Roman sehr gern.
Hören Sie die Autorin im O-Ton!