In unserem Buchpodcast „Was liest Du gerade“ sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski dieses Mal über die Erinnerungen von Durs Grünbein an seine Großmutter und deren Leben in Dresden vor und während des Zweiten Weltkriegs. Hat der Dichter hier den richtigen Ton getroffen? Oder schwelgt er allzu ungebrochen in den Bildern des noch unzerstörten Dresden? Verführt ihn das Erzählen aus der biederen Großmutterperspektive nicht zu allerhand merkwürdigen Vermutungen über die deutsche Seele zu Zeiten der NS-Diktatur?
Und wie steht es mit den Erinnerungen, die Thomas Hettche in seinem neuen Roman „Sinkende Sterne“ an seine Kindheit im Schweizer Kanton Wallis hat? Hier erbt sein gleichnamiger Erzähler das Ferienhaus der verstorbenen Eltern. Doch als er es in Besitz nehmen will, geschehen seltsame Dinge. Das Wallis wird durch eine Naturkatastrophe von der Außenwelt abgeschnitten und auch politisch will es in die gute alte Zeit zurück. Kommt Thomas Hettche, der sich in seinem Roman vom woken Zeitgeist schwer genervt zeigt, diese konservative Wendung vielleicht ganz gelegen?
Unser Zitat des Monats stammt aus dem aktuellen Roman „Ein neuer Name“ vom diesjährigen norwegischen Literaturpreisträger Jon Fosse. Und unser Klassiker des Monats ist „Hunger“ von Knud Hamsun, der erste radikal moderne Roman überhaupt, in dem man ganz in die Innenwelt eines verrückten Hungerkünstlers eintaucht.
Literaturangaben:
Durs Grünbein: Der Komet, Suhrkamp, 262 Seiten, 35 Euro
Thomas Hettche: Sinkende Sterne, Kiepenheuer & Witsch, 224 Seiten, 25 Euro
Jon Fosse: Ein neuer Name, Rowohlt, 256 Seiten, 30 Euro
Knud Hamsun: Hunger, Penguin, 256 Seiten, 25 Euro
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