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Working Draft

Revision 599: Glücksrad mit reichlich SVG und CSS-Datentypen!

79 min • 2 januari 2024

In der letzten Revision vor der großen Jubiläumsfolge wir nochmal heftigst am Glücksrad gedreht! Ungeplant purzelt aus unserem Zufallsgenerator dabei recht viel SVG-eskes!

Schaunotizen

[00:02:57] Das class-Attribut
Zunächst einmal wollen wir wissen, wie lange es dieses Attribut schon im HTML-Standard gibt. Stellt sich aber heraus, es ist gar nicht so einfach, das herauszufinden! Hans erinnert sich an die Möglichkeit, mit bestimmten Attribut-Selektoren nur nach Teilen des Klassennamens suchen zu lassen und so Klassen „(de-)composable“ zu machen. Dank MDN lernen wir, dass Klassennamen case-sensitiv sind. Wir outen uns als große Fans des classList-DOM-Interfaces. Wir kommen sodann zurück zur Anfangsfrage, da Peter zwischenzeitlich erfolgreich recherchiert hat, seit wann es das Attribut gibt. Wir erfahren, dass es nach dem ersten Proposal von HTML und vor HTML 2.0 noch ein Proposal namens HTML+ gab und dass das class-Attribut schon Teil von HTML 2.0 aus 1995 war. Das ganze erscheint uns vorausschauend auf das 1996 standardisierte CSS.
[00:09:19] <style>
Hans erinnert sich, dass es mal ein scope-Attribut gab, mit dem sich der Wirkungsbereich eines <style>-Elements auf den DOM-Zweig begrenzen ließ, in dem es selbst eingehängt war. Weil aber zu wenig Browser das Attribut implementiert haben (und vermutlich wegen der Erfindung von Shadow-DOM) wurde es später wieder aus dem HTML-Vokabular entfernt. Es schicken sich nun aber als Ersatz die „Scoped Styles“ in Form der @scope-Rule an, die in Chrome und der Safari Technology Preview schon unterstützt werden. Peter hätte gerne die Möglichkeit, so ein Verhalten by default zu aktivieren – möglicherweise per HTML customized built-ins. Aber die wollte das Webkit-Team nie implementieren und so kann man sie als gescheitert ansehen. Wir schauen uns anschließend noch an, welche Attribute oder Eigenschaften <style>-Element unterstützen. Peter weiß zu berichten, dass es eine per JavaScript zugängliche Eigenschaft namens .disabled gibt, mit der man einzelne Stylesheets imperativ aktivieren oder deaktivieren kann. Außerdem arbeitet man ganz neu an einem blocking-Attribut, mit dem man dem Browser z.B. mitteilen kann, dass das Rendern (nicht aber das Parsen) einer Seite so lange ausgesetzt werden soll, bis die mit einem blocking="render" markierte Ressource geladen ist. Wollen könnte man das im Zusammenspiel mit den neuen Multi-Page-View-Transitions.
[00:27:26] SVG Text Positioning (dy)
Zufällig weiß Schepp, was dieses Attribut macht, weil er für den örtlichen, jährlich stattfindenden Trödelmarkt immer das Stand-Layout mit per JavaScript generiertem SVG erstellt. Und dabei verwendet er das dy-Attribut zu Hauf, um Dinge relativ zur letzten verwendeten Position zu zeichnen. Ein weiteres sehr praktisches Attribut in SVG ist lengthAdjust, mit dem man Text in die Breite einer Box genau einpassen kann.
[00:37:32] border-top-style
Schepp meint, hier benutzt er ausschließlich solid oder none. Alle anderen Styles hält er für überflüssig. Peter hält dagegen, dass er gerne die dotted-Variante nutzt, dem Schepp aber dashed vorziehen würde. Hans führt die Property zu dem Thema, dass man mit border-Tricksereien immer Tooltip-Pfeile gebaut hat. Und wenn man einen Tooltip-Schatten möchte, der das Pfeilchen mit umfasst, dann nimmt man statt box-shadow besser filter: drop-shadow(), was wiederum nur einen Shortcut für einen SVG-Filter darstellt.
[00:43:19] CSS‘ <position>-Datentyp
Dieser Datentyp besteht aus zwei Positionsangaben (als Keyword wie z.B. center, als absoluter oder als Prozentwert) und wird z.B. in der CSS-Eigenschaft background-position verwendet. Zudem lässt sich seit einigen Jahren vor jede Nicht-Keyword-Längenangaben mit einem… Keyword die Ausrichtung bestimmen, von der aus sie arbeitet: bottom 12vmin right -6px. Schepp weist zudem noch auf die gerne übersehene Tatsache hin, dass die Positionsangaben nicht nur auf die Position in einem Container einwirkt, sondern sie auch den Ankerpunkt in dem zu positionierenden Objekt verschiebt. Andernfalls könnte ein Objekt nicht gleichzeitig bei einem Wert von 0% links, und bei einem Wert von 100% rechts am Container anliegend positioniert werden – siehe absolute Positionierung. Zur Verdeutlichung dessen hat er dieses Codepen erstellt. Wir sind uns außerdem darin einig, dass der Default für background-repeat irgendwie doof ist. Aber das hat ja sogar die CSS Working Group selbst erkannt. Am Ende spannen wir den Bogen nochmal zu SVG zurück, weil das keine Hintergrundbilder kennt, oder sie nicht so unterstützt wie HTML und man z.B. für einen vollflächig eingefärbten Hintergrund ein gefärbtes Rechteck über die gesamte SVG-Canvas ziehen muss. Peter weiß noch zu berichten, dass wenn man dem <body>-Element ein Hintergrundbild gibt, dieses in aller Regel „nach oben“ ans <html>-Element promoted wird und es daher auch bei komplett leerer Webseite und in der Höhe kollabiertem <body>-Element zu einem vollflächigen Hintergrund kommt.
[00:58:08] CSS‘ <url>-Datentyp
In die url()-Funktion lässt sich nicht nur eine Bild-URL einbauen, sondern auch Data-URIs. Und welche ist uns da die liebste? Natürlich Inline-SVG! Hans muss plötzlich an altertümliche Internet-Explorer-Hackereien mit der (deprecateten) behavior-Eigenschaft und CSS3Pie zurückdenken. Und an die Webseite browserhacks.com. Sodann driften wir in eine Diskussion darüber ab, ob Webentwicklung wohl eher früher oder eher heute komplexer war/ist. Schwer zu sagen. Den Faden wieder aufnehmend, verweist Schepp auf ein Blogpost von Stefan Judis, das sich damit befasst, dass man in der url()-Funktion keine Custom Properties verwenden kann, was daran liegt, dass der Inhalt von url() einfach nicht eindeutig parsebar ist, was wiederum daran liegt, dass man Inhalte genau so gut mit wie ohne doppelte Anführungszeichen hineinsetzen kann. Ein schöner Spec-Fuckup! Repariert wird das durch die Nachfolger-Funktion src(), die im Grunde ein Alias von url() ohne extra Parserregeln ist, die derzeit aber noch in keinem Browser implementiert ist. Dieses Spec-Fuckup entführt uns gedanklich zu den CSS-Pseudoklassen :empty und :blank, die ebenfalls nicht ganz zu Ende gedacht waren.

Keine Schaunotizen

JScript
Microsofts Take von JavaScript
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Die ersten Gehversuche in dynamisch gescripteten Webseiten

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