Der Physiknobelpreisträger lebt zur Nazizeit längst nicht mehr in Deutschland, will auch kein Deutscher mehr sein - dennoch wird ihm zu Propagandazwecken die Staatsbürgerschaft aberkannt...
Albert Einstein gilt als einzigartiges Genie und berühmtester Wissenschaftler unserer Zeit. Doch der in Ulm geborene Physiker ist auch unbequem. Denn Einstein engagiert sich, tritt mutig für seine Überzeugungen ein. Als andere sich politisch arrangieren, zeigt er schon ein sensibles Gespür für die Entwicklungen, die sich im Deutschen Reich mit den Nationalsozialisten abzeichnen.
In den 1920er-Jahren sieht sich Einstein, Pazifist und Sozialist jüdischer Herkunft, immer mehr antisemitischen Angriffen ausgesetzt. Nach der Machtübernahme Hitlers kehrt er von einer Lehrveranstaltung in den USA nicht mehr nach Deutschland zurück - dort werden seine Wohnung durchsucht und seine Schriften vernichtet. Seinem eigenen Antrag auf Ausbürgerung wird zunächst nicht stattgegeben. Stattdessen wird Einstein ein Jahr später, am 24. März 1934, die deutsche Staatsbürgerschaft per Strafausbürgerung aberkannt.
Bis zu seinem Tod 1955 engagiert sich Albert Einstein in seinem amerikanischen Exil für andere Zwangsemigrierte, kämpft für seinen Traum von einer Welt ohne Krieg und Konflikte.
In diesem Zeitzeichen erzählt Martin Herzog: