Am 5.12.1963 wird Max von der Grün auf seiner Zeche entlassen. In seinem Roman "Irrlicht und Feuer" hat er zuvor die miesen Arbeitsbedingungen unter Tage geschildert.
Bergmann wird Max von der Grün erst auf Umwegen. Geboren 1926 in Bayreuth kämpft er im Zweiten Weltkrieg als Soldat in Frankreich und gerät 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, die er als Holzfäller, Baumwollpflücker und Bergarbeiter unter anderem in Louisiana verbringt.
Zurück in Deutschland lernt er Maurer und lässt sich 1951 ins Ruhrgebiet anwerben. Er beginnt als Bergmann auf der Zeche Königsborn in Unna.
Nach einem schweren Arbeitsunfall als Hauer bilden ihn die Klöckner-Werke 1954 zum Grubenlokführer aus. Knapp zehn Jahre später rückt Max von der Grün als Schriftsteller ins Rampenlicht. Sein Roman "Irrlicht und Feuer" löst einen Skandal aus.
In der Geschichte über den Bergmann Jürgen Fohrmann gibt es Szenen, die schonungslos und drastisch von den katastrophalen Arbeitsbedingungen unter Tage erzählen: Mangelhafter Arbeitsschutz, gewissenloser Einsatz technisch unausgereifter Maschinen und ein tödlicher Betriebsunfall werden beschrieben.
Die Zeche verlangt Textänderungen und die Streichung etlicher Passagen. Aber Max von der Grün lehnt das ab. Man sieht sich "gezwungen", ihn fristlos zu entlassen. Das Betreten des Werkgeländes wird ihm verboten.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau: