Am 2. Oktober 1958 tritt der "King" im hessischen Friedberg seinen Militärdienst an. Der weltberühmte Film- und Fernsehstar und Plattenmillionär bleibt 18 Monate.
Bei seiner Ankunft mit dem Schiff in Bremerhaven warten schon Hunderte Jugendliche, die Polizei und das Fernsehen. Denn auch diesseits des Atlantiks sind viele von Elvis Presleys neuen, schnellen und wilden Musikstil begeistert. Der 23-Jährige enttäuscht die wartenden Fans nicht: Seinen Seesack hat er lässig über die Schulter geworfen – ungewohnte Coolness im piefigen Nachkriegsdeutschland. Dabei gibt sich der Musiker bodenständig, offen und freundlich: "Ich freue mich aus Deutschland, auf das Land, und darauf, die Menschen kennenzulernen", sagt er vor seiner Abreise.
Nur Konzerte geben darf der "King of Rock 'n' Roll" in Deutschland nicht. Stattdessen verbringt er seine Tage in der Kaserne in Friedberg. Nach Dienstschluss warten jeden Tag seine deutschen Fans auf ihn, um ein Autogramm zu ergattern oder ihm Musik vorzuspielen. In Deutschland lernt Elvis auch seine spätere Ehefrau Priscilla kennen, ihr Stiefvater ist im gleichen Bataillon wie er stationiert. Zurück in den USA spielt Elvis in "G.I. Blues" (im Deutschen "Café Europa) einen Soldaten in Deutschland und sein im Film gesungenes "Muss i denn zum Städtele hinaus" wird ein Welthit.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld: