Der berühmte Orient-Express fährt schon, als die Deutsche Bank am 4.10.1888 den Auftrag bekommt, die Bahnstrecke quer durchs Osmanische Reich weiterzubauen.
Für den Eisenbahnbau braucht die osmanische Regierung allerdings Geld - ein großes Problem für das hoch verschuldete Reich. Daher erteilt der Sultan am 4. Oktober 1888 der Deutschen Bank die Konzessionsrechte zum Bau und Betrieb einer kleinasiatischen Bahn, die zunächst von Konstantinopel nach Ankara führen soll. Schienen, Waggons und Baumaterial liefert die deutsche Industrie, deutsche Ingenieure leisten Bauaufsicht. 1896 - acht Jahre nach Erteilung der Lizenz an die Deutsche Bank - ist Ankara schließlich über den östlichen Arm erreicht.
Doch die Fertigstellung dieses Mammutprojekts ist erst der Anfang: Zwei Jahre später hat Sultan Abdülhamid II. mit der Bagdadbahn eine neue Idee. Mit weiteren 1.600 Kilometern Schiene sollen Istanbul und Bagdad miteinander verbunden, und so die entlegenen Provinzen erschlossen werden. Tatsächlich beginnen 1903 die Bauarbeiten. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der das Ende des Osmanischen Reichs einleitet, verhindert für lange Zeit die Fertigstellung.
In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck: