Die ältesten Kunstwerke der Menschheit liegen in einer schwäbischen Höhle - das berichtet "Nature" am 18.12.2003. Ein neuer Blick auf die frühe Menschheitsgeschichte...
Die Zeitung "Nature" berichtet am 18. Dezember 2003 zuerst über den spektakulären Fund: ein Wasservogel, ein Löwenmensch und ein Pferdekopf. Letzterer wird sich Jahre später als Bär herausstellen. Alle Figuren sind nur wenige Zentimeter groß, aber belegen die künstlerischen Begabungen der Steinzeitmenschen in der Schwäbischen Alb.
Bis dahin haben Wissenschaftler Steinzeitkunst vor allem in Frankreich vermutet, etwa in den aufwändig ausgemalten Höhlen von Lascaux, während in Deutschland die eher grobschlächtigen Neandertaler verortet sind. Nun zeigt sich: Der moderne Homo Sapiens ist auch diesseits der Alpen den schönen Dingen zugeneigt: Er schnitzt nicht nur, sondern er musiziert auch. Das beweisen die ebenfalls in Höhlen der Schwäbischen Alb gefundenen Knochenflöten. Und wo musiziert wird, da wird wohl auch gesungen und getanzt.
Bei folgenden Ausgrabungen kommen weitere Schnitzereien und Flöten zutage. 2017 werden die sechs Höhlen auf der Schwäbischen Alb "als einzigartiges Zeugnis menschlichen Kunst- und Kulturschaffens" in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler: