Am 22.2.2014 wird Joaquín Guzmán, auch bekannt als El Chapo, festgenommen, was zunächst als bedeutender Erfolg der Maßnahmen gegen das organisierte Verbrechen in Mexiko gilt...
El Chapo, mit bügrerlichem Namen Joaquín Guzmán, schafft einen rapiden Aufstieg zum mächtigsten und gefährlichsten Mann Mexikos. Als Boss des Sinaloa-Drogenkartells, ist er nicht nur verantwortlich für Tausende von Toten, sondern inszeniert sich auch als Wohltäter, der in soziale Projekte investiert. Sein Image als rebellischer und vielbesungener Volksheld wird durch geschickte Propaganda geformt. Seine spektakulären Gefängnisausbrüche machen ihn zur Legende.
In der Geschichte von El Chapo verschmelzen die Rollen des Wohltäters, Rebellen, Drogenbosses, Mörders und Propagandisten zu einem komplexen Bild mit vielen Graubereichen. Sie ist aber auch eine Geschichte von Korruption und Macht, Armut und Reichtum. Guzmáns kriminelle Aktivitäten offenbaren eine düstere Realität Mexikos: schmutzige Allianzen mit Regierungsbeamten, Ausnutzen sozialer Ungerechtigkeiten. Gleichzeitig verdeutlicht El Chapos Aufstieg die tief verwurzelte Armut, die Menschen in den illegalen Drogenhandel treibt. Sein Leben zeigt, wie die Grenzen zwischen Recht und Unrecht, Gut und Böse, in einer Welt, in der Macht und Geld regieren, verschwimmen können.
In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer: