Gegründet hat ihn ein Migrant - ein Franzose in Hamburg. Er wusste wie man Speiseeis zubereitet und eröffnete am 20. August 1799 in der Hansestadt den Alsterpavillon.
Hamburg ist auch immer eine Stadt der Einwanderer. Und so sucht hier 1799 Vicomte Quatre Barbes, ein französischer Adliger, Zuflucht vor der Verfolgung in Frankreich. In der Freien und Hansestadt Hamburg gefällt es ihm so gut, dass er unbedingt ein Kaffee-Lokal am Wasser gründen möchte. Und so entsteht hier der "Franzosen-Pavillon", in dem sich betuchte Emigranten mit ihren Hamburger Freunden treffen.
Zur Eröffnung gibt es Champagner, Kuchen, Kaffee und Eis. Man sagt, der noch auf Pfählen errichtete erste Pavillon sei Deutschlands erste Eisdiele gewesen.
Im Laufe der Zeit kommen und gehen nicht nur die Betreiber, auch das Gebäude selber wird mehrfach abgerissen und wieder aufgebaut - meist prunkvoll und herrschaftlich. Hier verkehren Menschen, die den besser gebildeten und wohlhabenderen Schichten angehören. So gilt es unter den vielen Passagieren der großen Überseedampfer etwa als Muss, dieses Café besucht zu haben. Selbst Heinrich Heine setzt dem Alsterpavillon ein literarisches Denkmal. Später gastieren hier internationale Spitzenorchester.
1942 wird der Pavillon während eines Bombenangriffs zerstört. Er wird zwar später wieder aufgebaut, doch das einst berühmteste Kaffeehaus Europas wird nie wieder zu seinem alten Glanz zurückfinden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Martina Meißner: