Einsatz für Mitmenschen, Kampf für Frauenrechte, Verbindung von Judentum und Christentum: All diese Facetten waren Edith Stein wichtig. Sie wurde in Auschwitz getötet.
Am 7. August 1942 wird Edith Stein aus dem Kloster Echt für Karmelitinnen in den Niederlanden abgeführt. Dort sucht die Jüdin, Philosophin, Frauenrechtlerin und Nonne vom Orden der Karmelitinnen vergeblich Schutz vor den Nationalsozialisten.
Aber die Niederlande sind seit zwei Jahren von NS-Deutschland besetzt. Die katholische Kirche protestiert gegen die Misshandlung und Deportationen christlicher Jüdinnen und Juden. Die Racheaktion der Besatzer folgt sofort: Am 2. August 1942, einem Sonntag, werden mehr als 700 Katholiken, darunter Geistliche, Nonnen und Mönche, deportiert.
Am 9. August erreicht der Transport das Vernichtungslager Auschwitz. Nach allem, was man weiß, wird Edith Stein unmittelbar nach der Ankunft im Gas ermordet. Sie wird 50 Jahre alt.
"Wir verneigen uns tief vor dem Zeugnis des Lebens und Sterbens von Edith. Der herausragenden Tochter Israels und des Karmels." Das ruft Papst Johannes Paul II. am 1. Mai 1987 bei Edith Steins Seligsprechung. Am 11.10 1998 wird sie heilig gesprochen. Ihr gewaltsamer Tod macht die Christin, die als Jüdin geboren und katholisch geworden war, zur Märtyrerin.
In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Dänzer-Vanotti: