Sie gilt als Begründerin des Kolonialromans: Frieda von Bülow, gestorben am 12.3.1909, denkt und schreibt rassistisch, ihre Texte sind als historische Quellen zu sehen.
Frieda von Bülow wird 1857 in Berlin als erstes von fünf Kindern des Legationsrates Hugo Freiherr von Bülow und seiner Frau, Clotilde von Münchhausen geboren. Die ersten Lebensjahre verbringt sie in Smyrna, dem heutigen Izmir.
Als junge Frau wird von Bülow zur begeisterten Befürworterin der Kolonialidee. Befeuert wird diese Begeisterung in ihrer Beziehung zum Kolonialisten Carl Peters. Der Historiker Jürgen Zimmerer zählt Peters zu den großen Verbrechern der Deutschen Geschichte, "der als Amtschef am Kilimandscharo sowohl seine schwarze Geliebte als auch deren Verlobten aufhängen lässt, was im Kaiserreich zum veritablen Skandal führte, aber man nicht wahrhaben wollte, dass das koloniale System an sich strukturell diese Gewalt hervorbringt, sondern es ablenkte auf das Fehlverhalten einzelner."
Frieda von Bülow dagegen bezeichnet den brutalen Kolonialpolitiker als 'genialen' Mann, als den begabtesten Großmachtpolitiker. Sie gilt als Begründerin des Kolonialromans. Ihre Texte bringen den deutschen Leserinnen und Lesern, vor allem den Leserinnen, Afrika ins Haus und stellen Afrika als attraktive Erweiterung des Deutsches Reiches vor.
Als Schriftstellerin ist von Bülow heute nur noch als Quelle interessant. Ihre Texte strotzen vor Rassismus, Antisemitismus und völkischem Denken, gefällig verpackt in Liebes- und Abenteuergeschichten vor exotischer Kulisse.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau: