Als er die Lösung fand, fühlte sich Max Born wie ein Seefahrer nach langer Irrfahrt. Der Physik-Nobelpreis als Anerkennung ließ bis zum 10.12.1954 lange auf sich warten.
In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Burgmer:
- warum Max Born die Quantenmechanik als "hoffnungslose Schweinerei" bezeichnet,
- wie ein Steinway-Flügel in seinem Wohnzimmer zur Wiege bahnbrechender physikalischer Erkenntnisse wird,
- und weshalb ihm der Nobelpreis erst Jahrzehnte nach seiner Entdeckung verliehen wird.
Max Born zählt zu den Vätern der Quantenmechanik – einer Theorie, die die Gesetze der kleinsten Teilchen beschreibt. Mit Kollegen wie Werner Heisenberg erarbeitet er in den 1920er Jahren revolutionäre Erkenntnisse, darunter die berühmte "Vertauschungsrelation". Born ist kein egozentrischer Wissenschaftler: In Göttingen schafft er ein kreatives Arbeitsumfeld, das Kollegen wie Studierende gleichermaßen inspiriert.
Doch Borns Leben ist nicht nur von den wissenschaftlichen Durchbrüchen geprägt. Als Jude muss er 1933 vor den Nazis nach England fliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt er nach Deutschland zurück, wo er sich entschieden gegen die Atombewaffnung ausspricht. Mit der "Göttinger Erklärung" erinnert er daran, dass die Wissenschaft stets der Menschlichkeit dienen müsse.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:- Prof. Arne Schirrmacher, Wissenschaftsgeschichte, Humboldt-Universität Berlin
Das sind unsere wichtigsten Quellen:- Max Born: Mein Leben. Erinnerungen des Nobelpreisträgers, München 1975.
- Nancy Thorndyke Greenspan: Max Born - Baumeister der Quantenwelt, Heidelberg 2006.
- Max Born: Von der Verantwortung des Naturwissenschaftlers. Gesammelte Vorträge, München 1985.
- Arne Schirrmacher: Dreier Männer Arbeit in der frühen Bundesrepublik. Max Born, Werner Heisenberg und Pascual Jordan als politische Grenzgänger. MPIWG 2005.
- Hedwig Born - Max Born: Der Luxus des Gewissens. Erlebnisse und Einsichten im Atomzeitalter, München 1969.
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