Einen sportlichen Fußball-Wettstreit auf europäischer Ebene zu organisieren: Das war der Traum der Gründerväter der UEFA. Inzwischen muss vor allem die Kasse stimmen, um den Betrieb am Laufen zu halten.
Seit ihrer Gründung 1954 hat sich die UEFA zu einem der größten Sportverbände der Welt entwickelt, mit 55 Mitgliedsländern und zahlreichen internationalen Wettbewerben.
Doch die Anfänge sind bescheiden. Die treibenden Kräfte hinter der Gründung sind vor allem die Franzosen, allen voran der Schiedsrichter und ehemalige Spieler Henri Delaunay. Zusammen mit dem Italiener Ottorino Barassi und dem Belgier José Crahay verfolgt Delaunay das Ziel einer europäischen Fußball-Union. Im November 1953 genehmigt die FIFA die Bildung kontinentaler Konföderationen. Am 15. Juni 1954 wird die UEFA offiziell in Basel gegründet - und findet zunächst kaum Beachtung in der Öffentlichkeit.
Heute ist die UEFA ein milliardenschwerer Verband, der trotz aller Kontroversen eine zentrale Rolle im Weltfußball spielt. "We must never forget: European football is a unique story, is a success story" sagt ihr aktueller Präsident Aleksander Ceferin. Die UEFA ist eine Erfolgsgeschichte, nicht nur sportlich, sondern vor allem auch wirtschaftlich.
In diesem Zeitzeichen erzählt Ulli Schäfer:
- welche Rolle Frankreich bei der Gründung der UEFA spielt,
- warum Deutschland, Belgien und die Niederlande zunächst nichts von der Idee einer Europameisterschaft halten,
- welche Skandale die UEFA überschatten,
- warum die geplante Super League 2021 scheitert und sich sogar die Politik einmischt,
- und was das alles mit wirtschaftlichen Faktoren und Machtstrukturen zu tun hat.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:- Dietrich Schulze-Marmeling: Fußball - Zur Geschichte eines globalen Sports. Hildesheim 2000
- Dietrich Schulze-Marmeling: Die Geschichte der Fußball-Europameisterschaft. Göttingen 2007
Und das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:- Chaled Nahar, Sportjournalist und UEFA-Experte
- Dietrich Schulze-Marmeling, Autor und Fussball-Experte
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Ulli Schäfer
Redaktion: Frank Zirpins
Hör-Tipp: Im
WDR-Podcast Sport inside geht es in der aktuellen Folge um den deutschen Kolonialismus in Namibia: Dort hielt die herrschende weiße Minderheit schwarze Fußballer aus ihren Ligen fern. Heute, mehr als drei Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit, besteht die soziale Ungleichheit fort. Host Nora Hespers spricht mit Ronny Blaschke, Autor eines Buchs über Kolonialismus und Rassismus im Fußball.