In Schweden wird Stieg Larsson als Aufklärer gegen Rechtsextremismus bekannt. Den sensationellen Erfolg seiner Millennium-Trilogie kann er nicht mehr erleben.
"Verblendung", "Verdammnis", "Vergebung" - so heißen die drei Bände von Stieg Larssons "Millennium-Trilogie". Seit 2004 sind die drei Bücher weltweit mehr als 100 Millionen Mal verkauft worden.
Dahinter steckt keine kalkulierte Verlagsstrategie, sondern das Werk eines Autodidakten und Hobbyautors, der mit Mitte 40 ohne jede professionelle Hilfe seinen ersten Krimi schreibt. Es sind 2.150 Seiten zwischen Fantasie und Faktenfetischismus, gepaart mit verblüffender Souveränität in der Plotgestaltung und einem eigenwilligen Humor.
Der Antrieb dafür ist eine persönliche Mission des Autors: der Kampf gegen Rechtsradikalismus. Larsson gilt in Schweden als führender Experte auf diesem Gebiet. 1991 hat er dazu das Sachbuch-Standardwerk "Extremhögern" veröffentlicht. Wegen seines Engagements erhält er immer wieder anonyme Drohungen.
Doch Larsson lässt sich nicht einschüchtern - und hält mit dem ungesunden Lebensstil eines Workaholics dagegen: zu viel Zigaretten, Kaffee und Bier. Im Herbst 2004, kurz vor seinem publizistischen Erfolg, stirbt der Autor nach einem Herzinfarkt. Gerade ist er 50 geworden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff: