"Ich bin kein Held. Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort", sagt Stanislaw Petrow. An dem Ort, an dem sich entschied, ob es zu einem Atomkrieg kommt oder nicht.
Anfang der 1980er-Jahre wächst in West wie Ost die Angst vor einem drohenden Atomkrieg. Am 26.09.1983 erscheint der 44-jährige Oberstleutnant Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow zum Dienst in der Militärbasis Serpuchow-15. Per Computer- und Satellitenunterstützung soll er den Luftraum überwachen. Plötzlich schlägt das System Alarm: Angeblich ist eine amerikanische Interkontinentalrakete gestartet. Petrow muss die Situation nun schnell bewerten. Er beschäftigt die Mitarbeiter mit allen möglichen Aufgaben, um in Ruhe nachdenken zu können. Er entscheidet sich, der Analyse des Computers zu misstrauen und das Ganze als Fehlalarm zu werten. Schon am Tag zuvor hat ein Satellit fehlerhaft gearbeitet. Die Geschichte gibt ihm recht: Zu keinem Zeitpunkt handelte es sich um einen Raktenangriff auf die Sowjetunion. Als Held sieht sich Petrow nachher nicht: "Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort."
In diesem Zeitzeichen erklärt Daniela Wakonigg: