Am 30.1.1649 wird Englands König geköpft - verurteilt vom Parlament. Wie ist es soweit gekommen und warum ist die Englische Revolution heute vergleichsweise unbekannt?
Das englische Parlament verurteilt König Karl I. 1649 zum Tod durch das Schwert. Monty Python behauptet, die Tatsache, dass Karl der I. zu Beginn seiner Regierung 20 Zentimeter größer gewesen sei als an deren Ende, sei das Interessanteste, was man über ihn sagen könne. Witzig, aber falsch. Denn Karl I. markiert eine der spannendsten Episoden englischer Geschichte.
Nach dem Tod der letzten Tudorkönigin Elisabeth I. regieren die Stuarts zum ersten Mal England, Schottland und Irland in Personalunion. Auf diese Weise hat Karl protestantische und katholische Untertanen und sitzt auch privat zwischen den Stühlen. Seine Frau Henrietta Maria, eine französische Königstochter, ist katholisch; sein Schwager Friedrich V. von der Pfalz ist Protestant.
King Charles will die religiösen Gegensätze miteinander versöhnen, doch in einer Zeit, in der ganz Europa von einem verheerenden Glaubenskrieg verwüstet wird, kann das nicht gelingen. Außerdem fordert das englische Parlament politisches und religiöses Mitspracherecht.
In diesem Zeitzeichen erzählt Maren Gottschalk: