F.W. von Steuben (gestorben am 28.11.1794) wird vermutlich wegen seiner Homosexualität aus dem preußischen Militär entlassen. Dann spielt er eine entscheidende Rolle im US-Unabhängigkeitskrieg...
Der preußische Ex-General Friedrich Wilhelm von Steuben von ist gerade zum wiederholten Male entlassen worden und braucht dringend einen neuen Job.
Auf der anderen Seite des Atlantiks verzweifelt zur gleichen Zeit George Washington an seiner Bauernarmee. Mit diesen ungehorsamen Männern, die zur Erntezeit einfach nach Hause fahren, lässt sich die englische Krone nicht besiegen. Einen preußischen Militärexperten könnten die neu gegründeten Vereinigten Staaten gut gebrauchen - also reist Friedrich Wilhelm von Steuben nach Amerika.
Dort bringt der Preuße die Truppen mit mehr Hygiene, Training und Disziplin so auf Vordermann, dass sie am Ende sogar die Engländer besiegen. Friedrich Wilhelm von Steuben avanciert zum amerikanischen Kriegshelden. Nach seinem Tod am 28. November 1794 werden Denkmäler errichtet, jedes Jahr zieht zu seinen Ehren eine bunte Parade durch New York.
Heute steht vor allem Steubens sexuelle Orientierung im Blickpunkt und hat ihn ins Zentrum aktueller US-amerikanischer Kulturkämpfe gerückt. Baron Friedrich Wilhelm von Steuben soll Männer geliebt haben, junge Männer. Während die LGBTQ-Szene ihn nun als queeren Militär feiert, der die amerikanische Geschichte mitgeschrieben hat, wollen christlich-konservative Amerikaner seine Denkmäler abreißen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck: